Der Mietführerschein – eine Erfolgsgeschichte
Bleibeberechtigte geflüchtete Menschen müssen
aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen und eigene Wohnungen beziehen. Sie
kommen aus Ländern, in denen andere klimatische Bedingungen herrschen, oftmals
Haus- und Gerätetechnik und Müllentsorgung und -trennung nach hiesigem Vorgehen
neu sind.
Um diese Kenntnisse aufzubauen werden die Zuwander*innen im Rahmen eines
Mietführerscheins qualifiziert. Sie werden unterrichtet in den Bereichen
Mülltrennung, Heizen und Lüften, Hausordnung sowie in weiteren relevanten
Themen rund um das Anmieten von Wohnungen. Der Mietführerschein wird im Rahmen
des Projektes „Zusammenhalt fördern - Zusammenhalt stärken“ im Bürgerhaus in
Kooperation mit dem Sachgebiet für Asylbewerberangelegenheiten sowie dem
Jobcenter Ingolstadt durchgeführt. Die Schulungen haben engagierte
Ehrenamtliche des Mietcafés übernommen.
Am 7. Dezember 2017 wurden im Bürgerhaus
"Neuburger Kasten" die ersten Mietführerscheine an bleibeberechtigte
Menschen mit Fluchtgeschichte übergeben. Dies geschah feierlich mit einem
Grußwort durch Herrn Wolfgang Scheuer, Referent für Soziales, Jugend und Sport.
Nach weiteren erfolgreich durchgeführten
Schulungen 2018 konnten Anfang Juli 2019 erstmals von den ehrenamtlichen
Trainern des Mietcafés die Zertifikate zum Mietführerschein an eine Klasse der
FOS/BOS ausgegeben werden. Im Januar und März folgten zwei weitere Staffeln bei
der Sprachschule Inlingua mit insgesamt mehr als 50 erfolgreichen
Teilnehmer*innen.
Die geplanten Schulungen im Frühjahr und
Sommer sind wegen der Corona Pandemie auf Eis gelegt. Anfragen der IKS
(Internationaler Kulturverein Sprachakademie)
liegen vor. Weitere Einrichtungen sind sehr interessiert. Sobald die
Sprach- und Integrationseinrichtungen wieder ihren Betrieb aufnehmen können,
gehen die Schulungen weiter. Damit erweitert sich auch der Kreis der
Teilnehmer*innen. Am Mietführerschein nehmen künftig nicht nur Menschen mit
einer aktuellen Fluchtgeschichte sondern auch
Menschen mit Migrationshintergrund teil.
Der Aufbau eines Netzwerks von Wohnungspaten
schreitet voran, so dass noch mehr Sicherheit und Vertrauen zwischen
Neuzuwanderten und Vermietern hergestellt wird.
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